Sportvorbereitung
Australian Football: Mehr Kraft schützt den Körper
Kooperation mit dem Essendon Football Club in Melbourne
Australian Football ist extrem anspruchsvoll. "Ich glaube, es ist das fordernste Mannschaftsspiel der Welt", sagt Dave Rundle, leitender Physiotherapeut des Essendon Football Clubs in Melbourne, einem der größten professionellen Clubs in Australien. Er erklärt, dass die Spieler rund 100 Minuten lang gegeneinander antreten. Dabei laufen sie 13 bis 15 Kilometer, oft als Sprint. Zu dem immensen Laufvolumen kommen schnelle Richtungswechsel und häufige Zusammenstöße. Gespielt wird im Vollkontakt, das heißt, die Spieler dürfen ihren Gegner direkt anpacken und angreifen – im Gegensatz zu dem in Deutschland verbreiteten American Football tragen sie dabei keine Schutzausrüstung. Entsprechend hoch ist die Belastung für den Körper. Footballspieler müssen robust sein. Regelmäßiges Krafttraining, zwei- bis dreimal pro Woche, gehört deshalb für die Essendoner Spieler dazu. Kräftige Muskeln helfen ihnen dabei, das hohe Spieltempo zu leisten, und sie geben ihnen die notwendige Stärke, um aus einem Kampf um den Ball als Sieger hervorzugehen.
"Die Risiken für Verletzungen und körperlichen Verschleiß sind beim Australian Football hoch", erklärt Chef-Physiotherapeut Rundle. Einer der Essendoner Spieler, der das am eigenen Leib zu spüren bekam, ist Michael Hurley. Er hat seine Geschichte dem australischen Football-Verband erzählt: Hurleys Rückenprobleme begannen demnach 2012, sein Zustand verschlechterte sich über die Jahre immer mehr. Er musste immense Schmerzen aushalten, konnte zeitweise nicht mehr richtig laufen und bekam sogar PDAs. Das heißt, seine Spinalnerven wurden blockiert, damit er den Schmerz nicht mehr spürte. Die Ärzte ermöglichten ihm dadurch, sich überhaupt zu bewegen. Die Ursache blieb weitgehend unklar. Einzig eine kleine Wölbung in der Wirbelsäule konnten die Ärzte ausmachen.
Mitte 2016 empfahlen ihm seine Physiotherapeuten Kieser Training. Hurley empfindet das maschinengestützte Krafttraining als sehr angenehm, wie er gegenüber dem Football-Verband erklärte. Er wird mit den Worten zitiert: "Die Maschinen, die ich nutze, sind spezifisch auf meinen unteren Rücken zugeschnitten und stärken die Muskeln, die man sonst nicht nutzt. Im Training arbeiten wir viel mit Gewichten, aber sie sind nicht so passgenau wie diese Maschinen." Seit er bei Kieser trainiert, geht es ihm deutlich besser und er kann schmerzfrei Football spielen.
Doch soweit muss es gar nicht kommen. Der Geschäftsleiter von Kieser Training-Essendon, Rory Alexander, würde die Zusammenarbeit mit den Football-Spielern gerne ausbauen. So, dass diese nicht erst zur Rehabilitation ins Studio kommen, sondern präventiv. Denn: Starke Muskeln schützen, stabilisieren und entlasten den Körper – auch und besonders bei so anspruchsvollen Sportarten wie Australian Football.
Kraft ist für die Spieler der Australian-Football-League wesentlich, um sich auf höchstem Niveau mit anderen messen zu können.
Text: Monika Herbst